Beeidete Erklärungen und Aussagen
Wie wir schon zuvor aufgezeigt haben, veröffentlichte 1834 E. D. Howe eine Anzahl von Beeideten Erklärungen und Aussagen von Leuten, die von Joseph Smiths Geldgräberaktivitäten wussten. Mormonenschreiber haben diese Erklärungen immer als von geringem Wert abgetan. Der Mormonenschreiber F. L. Stewart erklärte: „ALLE sind offensichtlich von Hurlburt geschrieben oder von ihm diktiert worden, da sie eine bemerkenswerte Ähnlichkeit in Sprache und Stil aufweisen.“ (Exploding The Myth About Joseph Smith, The Mormon Prophet, Seite 25) Der Mormonenapostel John A. Widtsoe sagte: „Die berühmten Beeideten Erklärungen in Howes Buch sind ihrem Aufbau bemerkenswert gleich. Ein und dieselbe Hand muss sie geschrieben haben.“ (Joseph Smith – Seeker After Truth, Seite 80)
Im Lichte der jüngsten Entdeckung von Richard L. Anderson kann dieses Argument nicht mehr aufrechterhalten werden. Der Leser wird sich erinnern, dass Dr. Anderson entdeckte, dass die Aussagen von „Joseph Smiths eingeheirateter Verwandtschaft und ihren Freunden in Pennsylvania von Howes direkter Korrespondenz, UNABHÄNGIG von Hurlburt“ stammten. (Dialogue: A Journal of Mormon Thought, Sommer 1969, S. 25) Diese Aussagen wurden das erste Mal im Susquehanna Register veröffentlicht und dann im New York Baptist Register erneut gedruckt. Da sich nun der Druck dieser Aussagen aus Pennsylvania als korrekt erwiesen hat, müssen wir einen ernsteren Blick auf die Beeideten Aussagen aus dem Palmyra-Manchester-Gebiet werfen. Dies ist im Besonderen wahr, da das Gerichtsprotokoll von 1826 als echt bewiesen worden ist. In der Vergangenheit haben Mormonenschreiber behauptet, dass Joseph Smiths Nachbarn, die Geschichten über seine Verwendung des Steins zum Geldgraben erfunden hätten. Dieses Gerichtsprotokoll zeigt aber, dass Joseph Smith selbst zugab, dass „er einen bestimmten Stein hätte, in den er gelegentlich schaute, um zu bestimmen, wo sich im Schoße der Erde verborgene Schätze befänden;… dass er in Palmyra zu sagen vorgab, indem er in diesen Stein schaute, wo Münzgeld in Pennsylvania vergraben wäre, und während er in Palmyra war, hatte er STÄNDIG auf diese Weise ermittelt, wo sich verloren gegangene Güter der verschiedensten Art befänden; dass er DREI JAHRE LANG gelegentlich die Gewohnheit hatte, in diesen Stein zu schauen, um verlorenen Besitz zu finden,…“
Nun, im Lichte dieses Bekenntnisses von Joseph Smith selbst müssen die Aussagen der Nachbarn ernst genommen werden.
Peter Ingersoll machte in seiner Beeideten Erklärung folgende Aussage:
„Ich, Peter Ingersoll, lernte die Familie Smith Sen. das erste Mal im Jahre unseres Herrn 1822 kennen…
Im Monat August 1827 wurde ich von Joseph Smith Jun. angeheuert, nach Pennsylvania zu gehen und die Möbel des Haushalts seiner Frau nach Manchester zu transportieren, wo sich damals seine Frau befand. Als wir Mr. Hales Haus in Harmony, Pa., erreichten, von wo er seine Frau geholt hatte, bot sich uns eine Szene, die uns wirklich ergriff. Sein Schwiegervater hielt Joseph unter einer Tränenflut eine Rede: ‚Du hast mir meine Tochter gestohlen und sie geheiratet. Ich wäre ihr lieber in hier Grab gefolgt. Du hast deine Zeit damit verbracht, nach Geld zu graben, was du angeblich in einem Stein gesehen hättest, womit du versuchst, die Leute zu betrügen.’ Joseph weinte und gab zu, dass er nicht in einen Stein sehen könnte, jetzt und auch sonst nie; und seine früheren Anmaßungen in dieser Hinsicht wären alle falsch. Er versprach dann, seine alten Gewohnheiten, nach Geld zu graben und in Steine zu schauen, aufzugeben…
Joseph erzählte mir auf dem Rückweg, dass er beabsichtigte sein Versprechen einzuhalten, dass er seinem Schwiegervater gegeben hatte; ‚aber’, so sagte er, ‚es wäre schwierig für mich, denn sie werden alle dagegen sein, da sie wollen, dass ich für sie in den Stein schaue, um nach Geld graben zu können.’ Und tatsächlich war es so, wie er es vorhersagte. Sie drängten ihn Tag für Tag, seine alte Tätigkeit, in den Stein zu schauen, wieder aufzunehmen.“ (Beeidete Erklärung Peter Ingersolls, wie in Mormonism Unveiled, S. 232, 234 und 235 abgedruckt; in Joseph Smith and Money Digging neu gedruckt)
William Stafford gab in seiner Beeideten Erklärung folgende Information:
„Joseph Smith Sen. kam eines Nachts zu mir und sagte mir, dass Joseph Smith Jun. in sein Glas geschaut hätte, und hätte wenige Ruten von seinem Haus entfernt zwei oder drei Fässchen mit Gold und Silber einige Fuß unter der Erdoberfläche gesehen, und dass niemand sonst als der ältere Joseph und ich sie bergen könnten. Dementsprechend willigte ich ein mitzugehen und am frühen Abend begaben wir uns an den Lagerungsort. Joseph Sen. zog als erstes einen Kreis, zwölf oder vierzehn Fuß im Durchmesser, Dieser Kreis, so sagte er, enthält den Schatz. Dann steckte er eine Reihe Hexenhaselstöcker in den Boden um den besagten Kreis herum, um die bösen Geister fern zu halten. Innerhalb dieses Kreises zog er einen weiteren von ungefähr acht oder zehn Fuß im Durchmesser. Er ging dreimal an der Peripherie dieses letzten Kreises herum und murmelte etwas vor sich hin, was ich nicht verstehen konnte. Als nächstes steckte er einen Stahlstab in die Mitte des Kreises und dann auferlegte er uns absolute Stille, damit wir nicht den bösen Geist aufwecken, der für diese Schätze verantwortlich wäre. Nachdem wir eine Furche von einer Tiefe von ungefähr fünf Fuß um den Stab gegraben hatten, bat uns der alte Mann mit Zeichen und Gesten sich entfernen zu dürfen und ging zum Haus, um Joseph nach der Ursache unserer Enttäuschung zu befragen. Er kehrte bald zurück und sagte, dass Joseph die ganze Zeit im Haus geblieben wäre und in seinen Stein schaute und die Bewegungen des bösen Geistes beobachtete – dass er den Geist in den Kreis hochsteigen sah und sobald dieser den Kegel erkannte, den wir um den Stab gebildet hatten, veranlasste er das Versinken des Geldes. Dann gingen wir ins Haus und der alte Mann bemerkte, dass wir einen Fehler zu Beginn der Operation gemacht hätten; wenn das nicht passiert wäre, sagte er, hätten wir das Geld bekommen… Der alte Joseph und einer der Jungs kamen eines Tages zu mir und sagten, dass Joseph Jun. einige sehr bemerkenswerte und wertvolle Schätze entdeckt hätte, die nur auf eine Art und Weise beschafft werden könnten. Die Art und Weise war folgende: - Dass ein schwarzes Schaf auf den Boden gebracht werden sollte, wo die Schätze verborgen waren – dass es nach dem Durchschneiden seiner Kehle um den Kreis geführt werden sollte, während es blutete. Dadurch würde der Zorn des bösen Geistes beschwichtigt werden, die Schätze könnten dann erlangt werden und mein Anteil wären dann vier Teile. Um meine Neugier zu befriedigen überließ ich ihnen ein großes, fettes Schaf. Sie informierten mich später, dass das Schaf dem Gebot entsprechend getötet worden wäre; aber weil es bei dem Prozess einen Fehler gegeben hätte, hätte es nicht die gewünschte Wirkung gehabt. Dies ist, so glaube ich, das einzige Mal, das Geldgräberei zum profitablen Geschäft wurde…
Als sie herausfanden, dass die Leute in dieser Gegend kein Vertrauen mehr zu ihren Plänen der Geldgräberei hatten, gaben sie vor, eine goldene Bibel zu finden,… (ebenda, Seite 238-239)
Joshua Stafford gibt in seiner Erklärung folgende Information:
„Ich, Joshua Stafford, lernte die Familie Joseph Smiths Sen. ungefähr im Jahr 1819 oder 20 kennen. Sie waren damals arbeitende Leute in niederen Verhältnissen. Kurze Zeit danach begannen sie, nach verborgenen Schätzen zu graben, und bald danach wurden sie träge und erzählten wundersame Geschichten über Geister, Kobolde, Höhlen und verschiedene mysteriöse Dinge. Joseph zeigte mir einmal ein Stück Holz, dass er, wie er sagte, einer Geldkiste entnommen hätte, und der Grund, warum er die Kiste nicht bekommen konnte, war, dass sie sich bewegte. Ein anderes Mal forderte er (Joseph) mich beim Erbsenpulen auf, für ein Pferd Bürge zu sein, und er sagte, dass er mich reichlich belohnen würde, denn er hätte eine Kiste mit Uhren gefunden, und sie wären so groß wie seine Faust, und er hätte eine davon an sein Ohr gehalten und er konnte sie ‚vierzig Ruten weit ticken’ hören.“ (Ebenda, Seite 258)
Joseph Capron gab folgende Erklärung ab:
„Ich, Joseph Capron, lernte Joseph Smith Sen. im Jahre des Herrn 1827 kennen… Die Familie der Smiths hatte große Achtung vor Joseph Smith wegen einer gewissen übernatürlichen Macht, die er angeblich besaß. Diese Macht, die er angeblich hatte, empfing er durch das Medium eines Steins von besonderer Beschaffenheit. Der Stein wurde in einen Hut gelegt, und zwar so, dass jedes Licht ausgeschlossen wurde, außer dem, was vom Stein selbst ausging. Dieses Licht vom Stein, so gab er vor, befähigte ihn, alles zu sehen, was er wollte. Dementsprechend entdeckte er Geister, höllische Geister, Berge von Gold und Silber und viele andere unschätzbare Schätze, die in der Erde gelagert wären. Er erzählte oft seinen Nachbarn von seinen wunderbaren Entdeckungen und drängte sie, in das Geldgräbergeschäft einzusteigen. Luxus und Reichtum würden allen gegeben werden, die auf seinen Rat hören würden… Der weise Joseph entdeckte nordwestlich von meinem Haus eine Kiste Golduhren; aber da sie sich im Besitz des bösen Geistes befanden, erforderte es Geschicklichkeit und Strategie, sie zu bekommen. Entsprechend wurden Anweisungen gegeben, ein Bündel großer Pfähle im Umkreis von einigen Ruten in Kreisform in den Boden zu stecken. Dies musste direkt über der Stelle geschehen, wo die Schätze gelagert waren. Dann wurde ein Bote nach Palmyra geschickt, um ein poliertes Schwert zu besorgen; danach marschierte Samuel F. Lawrence mit einem gezogenen Schwert in seiner Hand herum, um jeden Angriff abzuwehren, den seine satanische Majestät veranlassen könnte. In der Zwischenzeit war der Rest eifrig damit beschäftigt, nach den Uhren zu graben. Sie arbeiteten gewöhnlich, bis sie ziemlich erschöpft waren. Aber trotz ihres tapferen Verteidigers Lawrence und des Bollwerks von Pfählen, ging der Teufel siegreich hervor und trug die Uhren davon… Schließlich gab Joseph vor, die Goldplatten zu suchen. Dieser Plan, so glaubte er, würde die Familie von jeder finanziellen Not befreien. Sein Vater erzählte mir, dass sie, wenn das Buch veröffentlicht wäre, durch den Gewinn aus dem Werk in der Lage sein würden, das Geldgräbergeschäft in eine erfolgreiche Operation zu führen.“ (Ebenda, S. 258-260)
Wir haben hier keinen Platz, um alle beeideten Erklärungen in Howes Buch zu veröffentlichen, aber man kann sie in ihrer Fülle in unserem Buch Joseph Smith and Money Digging, Teil 3, finden.
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